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I'm a coder - Entwickler und gute Entwickler

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Was macht eigentlich einen guten Entwickler aus? Über viele Punkte kann man hier sicherlich streiten, aber nach diversen Gesprächen mit Kollegen und befreundeten Softwareentwicklern, habe ich den einen oder anderen Punkt zusammengetragen, bei dem wir uns einig waren. Hierbei sollte vorab erwähnt werden, dass diese Liste natürlich nicht vollständig ist.
Beginnen möchte mit der guten alten Annahme, dass weniger Code immer besser ist, was definitiv nicht der Fall ist. Natürlich sollte man unnötigen Code vermeiden, aber manchmal ist es besser ein paar Zeilen extra zu schreiben, die klar machen warum eine Abfrage geschieht, statt unklare Konstrukte einfach so stehen zu lassen. In solchen Fälle erstelle ich lieber eine gut benannte Methode, spare mir Kommentare, halte den Code in einem wartbaren Zustand und füge entsprechend einige Zeilen extra hinzu. So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, um alles verständlich und wartbar zu halten.
Neu ist immer besser und Never change a running system, zwei Sprüche die bestimmt schon jeder Entwickler mal gehört hat. Beide entsprechen zum Teil der Wahrheit, sollten aber immer hinterfragt werden.
Ersterer ist meist der Einstieg, um ein neues Framework oder eine neue Library zu nutzen, was oft spannend ist, aber nicht immer sinnvoll. Hier sollte man wohlüberlegt handeln und sich nicht von coolen Buzzwords blenden lassen. Auch neue Techniken sollten grundlegend zu bestehenden Ansätzen und Konzepten passen und vom gesamten Team getragen werden.
Auf der andere Seite steht das Gegenteil, denn Never change a running system ist gerne die maskierte Aussage “das haben wir schon immer so gemacht, das ändern wir doch jetzt nicht mehr”. Vor allem als Entwickler der lange in einem Bereich mit bestimmten Techniken gearbeitet hat, sollte man trotzdem immer ein offenes Ohr für neue Ideen haben. Denn nur weil man Senior Developer o.ä. ist, heißt dies nicht das ein neuer Junior nicht vielleicht gute Ideen hat. Auch hier gilt abwägen ist wichtig, aber zuhören und offen sein sollte man immer.

Sofern man diese Punkte alleine und als Team erfüllt ist man finde ich auf einem guten Weg, doch zum Abschluss möchte ich noch eine persönliche Sache aufführen, die für mich einen Entwickler von einem wirklich guten Entwickler unterscheidet.
Es geht um die Freude an gutem Code. Das ist nun natürlich etwas abstrakt, weswegen ich versuche etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Ich rede hier davon nicht nur Code zu schreiben um irgendwie Probleme zu lösen, sondern davon mit Herzblut dabei zu sein. Ist man dies kommt besagte Freude zum Vorschein, z.B. wenn man zuvor schlechten Code neu schreibt, aufräumt und alles das erste Mal ohne Probleme laufen lässt. Ähnliches gilt für ein gelöstes Problem oder aber wenn die Architektur die man gebaut hat funktioniert, sie erweiterbar ist und auch andere Teammitglieder ihre Komponenten problemlos integrieren können.
Es muss kein neues Feature sein, was den Kunden und das Projektteam glücklich macht, es kann auch eine überarbeitete Synchronisierungslogik oder ein modulares Logging-System sein. Eben Dinge die potentiell niemand außer den Entwicklern sieht, die aber das Herz einer Softwarelösung bilden.
Ist man nicht mit dieser Freude dabei, fällt dies schnell im Code auf, denn vieles ist in solchen Fällen kopiert, dupliziert, unsauber, nicht durchdacht und einfach nur zweckmäßig eingebaut, eben ohne Herz und Seele.
Vielleicht klingt was ich hier schreibe etwas hochtrabend, vor allem für Nicht-Softwareentwickler, aber auch so etwas technisches und abstraktes wie die Entwicklung von Software lebt davon das die Entwickler ihre Arbeit wirklich gut machen wollen. Ist dies der Fall, bin ich der Meinung das Software maßgeblich eine bessere Qualität bekommt.

Da wir bekanntlich alle mal über undankbare Projekte oder Aufgaben stolpern, kann ich übrigens nur sagen, erhaltet euch eure Motivation gute Software zu schreiben. Denn wer abstumpft oder aufhört zu lernen, der wird früher oder später das entwickeln worüber er sich früher aufregt hat.

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