I'm a coder - Fokus ist ... oh ein Schmetterling
Software benötigt oft viele Komponenten, welche aus verschiedenen Systemen bestehen, welche wiederum jeweils Logik beinhalten. Diese Kette von potentieller Komplexität und damit verbundenen Entwicklungsaufgaben kann je nach Projekt unterschiedlich ausgeprägt auftauchen. Doch vor allem bei der Entwicklung von neuen Projekten, vielleicht sogar mit neuen Konzepten oder Frameworks, kann es schnell zu einem unangenehmen Durcheinander an Aufgaben kommen.
Ich selbst bemerke dies aktuell in Kontext meiner Gehversuche in der Welt der Spieleentwicklung. Denn während ich Apps, Backends, Webseiten und generell Programme schon oft entwickelt habe, so sind Spiele und die damit verbundenen Aufgaben durchaus neu für mich. Am Ende ist es alles Code, aber die benötigte Logik und welche Komponenten zu welchem Zeitpunkt implementiert werden sollten ist trotzdem etwas neues. Diese neuen Abläufe sind für mich kein generelles Problem, aber ich erwische mich immer wieder dabei wie ich im Kopf über ein Probleme nachdenke und dabei in gefühlte fünf andere Teilbereiche abdrifte. Somit vermische ich dann diverse Dinge miteinander, was ein Problem ist. Denn bei fehlendem Fokus verliere ich Geschwindigkeit.
Um diese Problematik zu umgehen erstellte ich mir einen Übersichtsplan, welcher die verschiedenen größeren Teilbereiche darstellt. Dies geschieht sowohl in textueller, wie auch in grafischer Form. Als Medium nutze ich hier tatsächlich Papier oder zumindest etwas ähnliches. Denn für dieses Projekt habe ich mein Rocket Book open_in_new (via Amazon kaufen open_in_new) wieder aktiviert. Hier kann ich alles flexibel notieren / zeichnen und dann einfach und schnell digitalisieren. Der Übersichtsplan geht auf Spielkonzepte, Gameplay Ideen, Flows, Level Design und diverse weitere Dinge ein. Außerdem versuche ich die Verbindungen und Abhängigkeiten der einzelnen Bereiche zu erkennen und anschließend in eine Reihenfolge zu bringen.
Für die verschiedenen Teilbereiche wird dann, entsprechend der vorher definierten Reihenfolge, eine Anzahl an Tickets erstellt, die die konkrete Implementierung näher beschreiben. Hierfür nutze ich die simplen aber guten Möglichkeiten von Gitea open_in_new, dem Git Service meiner Wahl. Hier reicht mir dann auch die textuelle und rein digitale Form.
Sowohl der Übersichtsplan, wie auch die Tickets sind dabei dynamisch und werden bei Bedarf angepasst oder erweitert. Trotz dieser Flexibilität geben sie mir einen Rahmen und einen Plan, was mir wiederum hilft meinen Fokus zu halten. Dabei würde ich behaupten ist es egal welches Tooling man nutzt, sofern man es schafft für sich persönlich eine Struktur zu schaffen, die einem erlaubt den Fokus zu halten. Bei mir klappt dies wie gesagt mit einem großen Plan und dazu konkreten Tickets. Auf Deadlines verzichte ich meistens, da selbige in meinen privaten Projekten ohnehin selten eingehalten werden können. Wie sieht es bei euch aus, wie schafft ihr es den Fokus zu halten und Struktur in eure Projekte zu bringen?